Vor zehn Jahren von Unternehmen gegründet: Der Verein Naturhahe Alz e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, die Alz wieder natürlicher zu gestalten.

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Zehn Jahre engagiert für die Alz: Verein „Naturnahe Alz e.V.“ feiert Jubiläum

Burgkirchen, 28. Mai 2025 – Der Verein „Naturnahe Alz e.V.“ blickt auf ein erfolgreiches Jahrzehnt der Renaturierung und ökologischen Aufwertung der Alz zurück. Gegründet von Unternehmen aus dem Bayerischen Chemiedreieck, verfolgt der Verein das Ziel, die Alz gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt Traunstein wieder naturnäher zu gestalten – mit Erfolg.

 

Vor zehn Jahren von Unternehmen gegründet: Der Verein Naturhahe Alz e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, die Alz wieder natürlicher zu gestalten.

Vor zehn Jahren von Unternehmen gegründet: Der Verein Naturhahe Alz e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, die Alz wieder natürlicher zu gestalten.

Die Gründungsidee des Vereins basiert auf der Erkenntnis, dass menschliche Eingriffe wie Begradigungen, Uferbefestigungen und industrielle Nutzung dem natürlichen Charakter der Alz stark zugesetzt haben. Der Verein entstand aus der Verantwortung heraus, diesen Zustand nicht einfach hinzunehmen. „Als Nutznießer der Alz können wir den Fluss nicht unberührt lassen, aber wir können helfen, alte Wunden zu heilen“, erklärt Dr. Christoph von Reden, Geschäftsleiter InfraServ Gendorf und aktueller Vereinsvorsitzender. Gegründet wurde der Verein Naturnahe Alz im Juni 2015 von acht Unternehmen: Archroma Germany GmbH, Clariant Produkte (Deutschland) GmbH, Dyneon GmbH (3M), Global Amines Germany GmbH, Hamburger Rieger GmbH, InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG, Westlake Vinnolit GmbH & Co. KG und Wacker Chemie AG.

 

Renaturierung mit Weitblick – über 370.000 Euro investiert

In den letzten zehn Jahren wurden über 312.000 Euro für Renaturierungsmaßnahmen investiert. Hinzu kamen mehr als 60.000 Euro für notwendige Grundstückskäufe, um Projekte an der Alz überhaupt umsetzen zu können. Vorrangiges Ziel ist es, menschliche Eingriffe in den Flussverlauf zurückzubauen, das ursprüngliche Flussbett wiederherzustellen und auf diese Weise bessere Lebensbedingungen für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt zu schaffen. Dank der konnte das Wasserwirtschaftsamt Traunstein über 200 Einzelmaßnahmen an der Alz in verschiedenen Flussabschnitten von Trostberg bis zur Mündung in den Inn durchführen. Diese umfassen zum Beispiel den Einbau von Totholzrechen, Wurzelstöcken und Raubäumen, um Lebensräume für Fische und Kleintiere zu schaffen. Durch den Einbau von Steinstrukturen entsteht eine Strömungsvielfalt, die Unterstände und Schutzräume für Fische bietet und Jungtiere vor Raubfischen schützt. „Mit Hilfe der finanziellen Unterstützung des Vereins ist es uns möglich, ökologische Maßnahmen an der Alz schneller umzusetzen, um den Fluss als Lebensraum aufzuwerten. Deshalb ist es unser Anliegen, am und im Fluss neue Strukturen zu schaffen: So werden Uferverbauung abgetragen, neue Augräben und Seitenarme entstehen. Durch diese Maßnahmen gibt es wieder unterschiedliche Strömungen, tiefere und seichtere Stellen wechseln sich ab. Wurzeln, Steine und Rückzugsorte bieten Lebensraum für Kleintiere und Fische“, schildert Bernhard Lederer, Leiter des Wasserwirtschaftsamts Traunstein.

 

Mit der finanziellen Unterstützung durch den Verein Naturnahe Alz führte das Wasserwirtschaftsamt Traunstein bereits viele Renaturierungsmaßnahmen durch. (Foto Wasserwirtschaftsamt Traunstein)

Mit der finanziellen Unterstützung durch den Verein Naturnahe Alz führte das Wasserwirtschaftsamt Traunstein bereits viele Renaturierungsmaßnahmen durch. (Foto Wasserwirtschaftsamt Traunstein)

Jubiläums-Vernissage mit FOS Montessori geplant

Neben der finanziellen Förderung für bauliche Maßnahmen liegt dem Verein auch die Umweltbildung besonders am Herzen. Unter dem Motto „Die Alz erleben“ organisiert der Verein Naturnahe Alz regelmäßig spannende Mitmachaktionen für Kindergartenkinder. Bei Führungen mit Experten wie der Naturführerin Martina Hager erforschen sie das Leben im und am Naturraum Alz und lernen spielerisch, wie wichtig eine intakte Natur ist. Anlässlich seines Jubiläums plant der Verein ein besonderes Projekt mit Jugendlichen: Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Montessori-Fachoberschule in Neuötting ist eine Vernissage und Fotoausstellung über die Alz geplant. Unter dem Titel „PERSPEKTIVEN” begeben sich die Schüler hierfür auf Spurensuche entlang der Alz, um ihre ganz persönlichen Eindrücke und Sichtweisen auf den Naturraum fotografisch festzuhalten. Die entstandenen Werke werden im Juli 2025 im Rahmen einer Vernissage im Bürgerzentrum Burgkirchen präsentiert und anschließend der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Für das nötige technische Rüstzeug erhalten die Schüler im Rahmen eines Workshops mit einem professionellen Fotografen grundlegende Einblicke in Bildgestaltung, Technik und kreative Fotografie

 

Dank an Partner

Der Erfolg der letzten zehn Jahre ist auch das Ergebnis einer starken Partnerschaft zwischen Industrie, öffentlicher Hand und engagierter Zivilgesellschaft. Während das Wasserwirtschaftsamt Traunstein den Verein seit Beginn fachlich begleitet und die Umsetzung von Maßnahmen vornimmt, bringen das Bayerische Umweltministerium, der Bund Naturschutz sowie der Landschaftspflegeverband als Teil des Beirats ihre Expertise ein. „Durch die breite Aufstellung des Beirats wird organisationsübergreifend eine gute und konstruktive Zusammenarbeit realisiert. Ich freue mich, hier im Beirat mitzuwirken und unser Know-how und unsere Sicht einbringen zu können“, so Gerhard Merches, Vorsitzender der Kreisgruppe des BUND Naturschutz e.V. im Landkreis Altötting.